ABGESAGT: Rote Linie gegen Verschwörungsideologien #GemeinsamSolidarisch
- diversity Jugendzentrum, Blumenstraße 11 80331 München
- Samstag, 26. Februar 2022 14:00
Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hat sich das Bündnis #GemeinesamSolidarisch entschlossen, die Demo bis auf Weiteres zu verschieben.
Am 26.2.2022 um 14:00 Uhr ziehen wir mit einer Menschenkette eine rote Linie. Mit dem Bündnis #GemeinsamSoldiarisch setzen wir unter Einhaltung aller Hygieneregeln
ein starkes Zeichen für demokratische Werte und gegen Verschwörungsideologien von Corona-Verharmloser*innen und gegen deren partiellen Schulterschluss mit Rechtsextremen.
Dafür treffen wir uns um 14 Uhr am Jugendzentrum, wo wir uns mit Fahnen ausstatten, um nicht nur eine rote, sondern auch eine bunte Linie zu ziehen. Bringt auch eigene PrideFlags mit (aber auch Fahnen der verschiedenen Identitäten), da wir nicht genug Fahnen für alle bereitstellen können.
Ziel ist es, eine Menschenkette um den Altstadtring zu bilden. Sollte sich herausstellen, dass mehr
Menschen kommen als erwartet, wird sie auf die Ausfallstraßen ausgeweitet. Zur Sicherstellung der
Mindestabstände und der bildlichen Umsetzung der „Roten Linie“ bekommen alle Teilnehmenden
ein zwei Meter langes rotes Band in die Hand. Sobald die Kette steht, wird durch Spannen der
Bänder die Rote Linie gezogen. Das wird von mehreren Kamerateams, die die Strecke abfahren,
dokumentiert. Für die Organisation der Aufstellung, das Ziehen der Linie und deren Dokumentation
rechnen wir mit einer Dauer von 60-90 Minuten.
Auch wir sind Mitunterzeichner*innen des Aufrufs des Bündnis #GemeinsamSolidarisch:
In der einen Hand ein Schild mit der Aufschrift "@ Deutsche Medien: Hört auf, uns als rechts darzustellen", in der anderen eine Reichskriegsfahne. Unter den derzeit sich bei „Corona-Spaziergängen“ Versammelnden tummeln sich viele, die schon lange keine „besorgten Bürger*innen” mehr sind, sondern gewaltbereite Verschwörungsideolog*innen, die an der Seite von Rechtsextremen marschieren. Diese „Spaziergänger*innen” verbreiten mitunter antisemitischen und demokratiefeindlichen Verschwörungswahn und schüren Umsturzfantasien und Mordaufrufe gegen Wissenschaftler*innen, politische Verantwortungsträger*innen und medizinisches Personal.
Es ist Zeit für eine demokratische Gegenbewegung zu diesen hetzerischen Verschwörungsideologien. Es ist Zeit, die Grundlagen eines demokratischen Miteinanders in einer Krise zu stärken. Es ist Zeit, Werte wie Solidarität, Rücksichtnahme und Verantwortung wieder in den Fokus zu rücken. Es ist Zeit für eine rote Linie. Andernfalls machen wir die, die kein Problem damit haben, gemeinsam mit Rechten und Nazis zu demonstrieren, größer und bedeutender als sie eigentlich sind. Es wird häufig von einer gespaltenen Gesellschaft gesprochen, doch dieses Bild stimmt so einfach nicht: Es sind vielmehr Splitter. Gefährliche, sich stetig radikalisierende Splitter. Natürlich kann die Corona-Politik kritisiert werden, aber im Rahmen des demokratischen Diskurses und ohne Verharmlosung der deutschen Geschichte.
Kritik, Skepsis, unterschiedliche Positionen zur Corona-Politik und offene Diskussionen sind wichtig und essenziell für eine funktionierende Demokratie. Viele Menschen haben den Eindruck, dass es bei den Corona-Maßnahmen eine soziale Schieflage gibt – und dies nicht unberechtigt. Deshalb sollte der Kern dieser Diskussion das Thema Solidarität sein: Mit welchen Maßnahmen und Verhaltensweisen können wir unsere besonders durch die Pandemie betroffenen und gefährdeten Mitbürger*innen schützen? Schließlich haben auch sie ein Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben! Wie kann also Solidarität die Grundlage des eigenen Handelns sein, trotz Kritik an staatlichen Verordnungen oder persönlicher Bedenken? Und vor allem: Wie kann Kritik an der Corona-Politik in die Gesellschaft getragen werden, ohne mit Nazis und menschenverachtenden Gruppen mitzulaufen und sie damit salonfähig zu machen?
Wir, ein Bündnis verschiedenster Gruppen, Organisationen und Privatpersonen, dürfen vor Verschwörungsmythen, unsäglichen Diktatur- und Holocaustverharmlosungen sowie offenem Rassismus und Antisemitismus – den Wurzeln all des Hasses und der Hetze – nicht die Augen verschließen. Wir müssen hinsehen. Wir müssen handeln und dagegen ein klares Zeichen setzen. Wir dürfen demokratiefeindliches Gedankengut nicht länger tolerieren. Es braucht endlich eine klare rote Linie – von der Politik, von den Institutionen und vor allem von der Zivilgesellschaft.
München ist eine bunte und vielfältige Stadt. Unsere Stadtgesellschaft hat sich organisierten Rechtsextremen und Rassist*innen in der Vergangenheit immer wieder entgegengestellt. Wir finden, dass es Zeit ist, dieses Bekenntnis zu erneuern und ein sichtbares Zeichen zu setzen, indem wir alle gemeinsam und geschlossen Haltung beziehen: Gegen den Hass, gegen die Hetze und für eine solidarische Gesellschaft! Gegen den Verschwörungswahnsinn und für einen ehrlichen und faktenbasierten Diskurs!
Organisierte Solidarität ist der Schlüssel. Die Solidarischen, die bisher sprachlos waren, müssen endlich gemeinsam Haltung zeigen, um den organisierten Demokratiefeind*innen und Spalter*innen etwas entgegenzusetzen.
Mehr Infos findest Du auf der Website des Bündniss