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CSD Veranstalter*innen und Oberbürgermeister Dieter Reiter räumen Kritikpunkte zur Drag-Lesung aus

Treffen im Münchner Rathaus mit Oberbürgermeister Dieter Reiter

Foto: Michael Nagy. Von links nach rechts: Frank Zuber, CSD München, Andreas Unterforsthuber, KGL, Thomas Niederbühl, Rosa Liste, Lysander Wöhler, diversity München, Tobias Oliveira Weismantel, Michael Häuslmann, beide Münchner Aids-Hilfe, OB Dieter Reiter, Miriam Vath, LesCommunity, Kai Kundrath, Sub, Alexander Kluge, CSD München, Dario Ponto, diversity München, Giovanni Saltarelli, Sub

Heute Vormittag fand im Münchner Rathaus ein Gespräch zwischen den CSD Veranstalter*innen-Vereinen (Münchner Aids-Hilfe e.V., Sub e.V., LesCommunity e.V., Rosa Liste e.V., diversity München e.V., CSD GmbH) und Oberbürgermeister Dieter Reiter statt. Thema war die Drag-Lesung in einer Münchner Stadtbibliothek.

In einem sehr offenen Gespräch, in freundlicher Atmosphäre legten beide Seiten ihre Wahrnehmungen zur Diskussion der Drag-Lesung dar. Dabei betonte Oberbürgermeister Dieter Reiter nochmals, dass zu keinem Zeitpunkt ein Verbot der Veranstaltung zur Debatte gestanden hat und auch nicht zur Debatte steht. Die Vertreter*innen der Community machten deutlich, dass sie Reiter keine Änderung seiner Haltung bezogen auf die queere Szene unterstellt hatten. Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Äußerung des Oberbürgermeister politisch instrumentalisiert worden ist. Ferner bestand Konsens darüber, dass die Debatte der letzten Tage leider noch immer bestehende Ressentiments und Diskriminierung gegenüber der queeren Community zu Tage gefördert hatte.

Miriam Vath, LesCommunity e.V., und Tobias Oliveira Weismantel, Münchner Aids-Hilfe e.V.: "Die in der Drag-Lesung verwendeten Kinderbücher bieten eine altersgerechte Möglichkeit, sich dem Thema der Geschlechterrollen zu nähern.  Ein Thema, welches auch Kinder in diesem Alter bewegt. Seit Jahren nehmen die Anfeindungen und Angriffe gegen LGBTIQ* zu und es wird jede Gelegenheit genutzt, um Hetze zu verbreiten. Dabei wird der Begriff 'Frühsexualisierung' als Kampfbegriff der rechten Szene massiv gegen LGBTIQ* in Stellung gebracht.  Die gesamte Community wird dadurch diffamiert. Die Gefährdung von jungen Menschen geht nicht von einer harmlosen Drag-Lesung aus sondern von der Hetze und den Abwertungen, die von den Gegnern der Community verbreitet werden."

OB Dieter Reiter: "Ich danke den Vertreterinnen und Vertretern der Community für das offene und freundliche Gespräch. Ich bin sicher, dass heute Missverständnisse rund um mein Statement ausgeräumt werden konnten. Mir ist unsere Münchner Community wichtig, das habe ich nicht nur durch meine Präsenz am CSD, sondern vor allem durch meine Politik in den letzten Jahren immer wieder unter Beweis gestellt. Mir war nicht bewusst, dass meine Äußerung eine solche Auswirkung in die Community hinein haben würde und dass ich damit auch Menschen verletzt habe. Das war nie meine Absicht und tut mir leid.

Völlig absurd ist, dass mein Statement von rechten Kreisen als Legitimation für queer-feindliches Auftreten genutzt wird. Deshalb stelle ich eines nochmals unmissverständlich klar: Ich stehe an der Seite der Community, sie ist ein fester Bestandteil und Ausdruck unseres vielfältigen und bunten Münchens."